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8. ADAC Junior Cup-Lauf am Hockenheimring, 03.-05.08.2012
Am dritten Septemberwochenende fand der letzte Lauf zum ADAC Junior Cup der Saison 2012 statt. Für mich gleichzeitig das Abschiedsrennen in dieser Serie, da ich ja aus Altersgründen im nächsten Jahr nicht mehr teilnehmen darf.
Das freie Training am Freitagnachmittag war trocken, ich kam relativ gut zurecht, konnte aber aufgrund einer nicht passenden Übersetzung (Kettenrad und Ritzel) sowie des alten und leistungsschwächeren Ersatzmotors nicht voll fahren. So blieb ich über meiner persönlichen Bestzeit vom letzten Jahr.
Das erste Qualifying fand am Samstagmorgen statt, es war noch sehr kühl und die Strecke vom nächtlichen Regen nass. Kaum ein Fahrer im Feld kam auf passable Zeiten und so platzierte ich mich vorerst auf dem 29. Rang.
Im zweiten Qualifying am Mittag war es dann trocken und warm. Die Übersetzung, die meine Mechaniker am Freitagnachmittag gewechselt hatten, passte nun zwar schon besser, stellte aber in Kombination mit der schwächelnden Motorleistung noch immer nicht das Optimum dar. Und so musste ich mich für das Rennen am Samstagnachmittag mit dem 37. Startplatz begnügen: auf meine Bestzeit vom Vorjahr fehlte mir noch immer eine ganze Sekunde.
Mein Start verlief ganz gut, ich konnte ein paar andere Fahrer überholen. Beim Anbremsen auf die erste Kurve verlor ich aber wieder einige Plätze. In der ersten Runde überholte ich meine Konkurrentin Clarissa Miebach beim Anbremsen auf die Kurve der Anbindung (wer Hockenheim ein bisserl kennt: dort, kurz bevor man zur Mercedes-Tribüne einbiegt). Doch sie zog in der zweiten Runde aus dem Windschatten auf der Start-Ziel-Geraden ziemlich mühelos an mir vorbei, obwohl ich mit dem Gas auf Anschlag war. Ich konnte mich dann noch einige Zeit hinter ihr halten. Aber ihr Motorrad war auf der Geraden um einiges schneller als meines (weil dem Motor letztlich doch wohl etwa drei PS fehlten, was bei den gleich schweren 125ern schon eine Menge ausmacht). Allerdings gelang es mir immer wieder, beim Anbremsen auf die Kurven an Clarissa heranzukommen. Ich wollte sie noch mal überholen, hatte dann aber auf den Geraden doch keine Chance, ich musste sie ziehen lassen. Von da an war das Rennen eher einsam für mich. Die schwarz-weiß-karierte (Ziel-) Flagge sah ich schlussendlich als 28ste.
Ein eher enttäuschender Saisonabschluss für mich, denn ich wollte nochmal alles geben, aber es lief nicht so ganz.
Wo wir, mein Team und ich, im nächsten Jahr aktiv sind, steht derzeit noch nicht fest: Entweder werden wir meine 125er Aprilia technisch und leistungsmäßig ein wenig „aufrüsten“ oder ich werde mir eine 600er zulegen, um damit das ein oder andere Renntraining zu fahren.
7. ADAC Junior Cup-Lauf am Sachsenring, 01.-02.09.2012
Am ersten Septemberwochenende waren wir zu Gast auf dem Sachsenring, wie immer im Rahmenprogramm der IDM.
Unser obligatorisches freies Training am Freitag entfiel leider. Aufgrund der für die Rundstrecke in Hohenstein-Ernstthal geltenden Lärmschutzverordnung waren nicht mehr genügend „Lärmtage“ für Rennmotorräder vorhanden und somit durfte am Freitag niemand fahren ;-(. Wir reisten deshalb erst am Freitagmittag an.
Ein paar Tage zuvor hatten meine Mechaniker den Motor gewechselt: Das bisherige Einsatz-Triebwerk war bei einem Renntraining festgegangen (Pleuellager-Schaden). Somit musste ich mit dem etwas leistungsschwächeren Ersatz-Motor antreten. Keine optimalen Voraussetzungen für das vorletzte Saisonrennen.
Am Samstag morgen zum ersten Zeittraining war es ziemlich kühl, aber trocken. Ich fuhr raus auf die Strecke – zunächst relativ verhalten, um die Reifen anzuwärmen. Denn ich hatte überhaupt kein Gefühl für die Pneus, speziell fürs Vorderrad. Da es am Sachsenring überwiegend linksherum geht, mit nur einer Rechtskurve nach Start-Ziel und einer langgezogenen Rechts kurz darauf, kühlte die rechte Seite des Reifens immer schnell wieder ab. Dadurch hatte ich in der Rechts nach Start-Ziel dauernd das Gefühl, ich würde wegrutschen. Als ich mehr Vertrauen fürs Vorderrad aufgebaut hatte, legte ich zu, fuhr aufgrund der Streckentemperatur nur passable Rundenzeiten. Gegen Ende des Trainings kam ein bisserl die Sonne raus, es wurde etwas wärmer. Als ich gegen Ende nochmal eine gute Rundenzeit fahren wollte, konnte ich teilweise die Gänge nicht mehr richtig einlegen. Bis in der letzten Runde das Schaltgestänge dann so arg verrutscht war, dass ich gar nicht mehr schalten konnte, weder rauf noch runter.
Zum zweiten Qualifying wurde es dann wärmer. Ich wurde schneller und konnte mich um gut eine Sekunde verbessern. Damit durfte ich mich am Sonntag morgen auf den 36. Startplatz stellen.
Die Wetterbedingungen für das Rennen: kühl und leider trocken, ich hätte gerne eine Regenschlacht gehabt ;-).
Mein Start verlief relativ gut, aber nicht herausragend. Da ich ganz innen (auf der rechten Seite der Strecke) stand, konnte ich ein paar Fahrer überholen, verlor allerdings beim Anbremsen auf die erste Kurve wieder Plätze, als ich mich verschaltete und einen zu tiefen Gang wählte. Ich hatte eine passable erste Runde, konnte gut an der Gruppe vor mir dran bleiben. Doch Clarissa Miebach war vor mir und ich kam nicht an ihr vorbei, sie hielt mich auf und die Gruppe zog langsam aber sicher davon. Anfang der dritten Rennrunde sah ich dann meine Chance und zog aus dem Windschatten beim Anbremsen auf die erste Kurve nach Start-Ziel an ihr vorbei. In den nächsten Runden konnte ich sie teilweise bis auf fast drei Sekunden distanzieren. Kurz darauf überholte mich dann Marlon Schroeder (ein Gaststarter), ich konnte locker an ihm dranbleiben und überholte ihn dann wieder Ende Start-Ziel. Doch er ließ sich nicht abschütteln und setzte erneut einen Angriff. Die nächsten paar Runden folgte ich ihm, ich wollte nicht die ganze Führungsarbeit leisten ;-) Ich sah mir seinen Fahrstil an, überlegte, schaute und probierte im Ansatz aus, wo ich ihn am besten überholen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass ich schneller fahren konnte. Mein Plan war, ihn nach dem langen Bergab-Stück nach dem Rechtsknick zu überholen, da ich hier später bremsen konnte als er. Vor dem Rechtsknick war ich schon dicht an seinem Hinterrad und wollte mich dann aus dem Windschatten an ihm vorbeiarbeiten. Doch Marlon kam nach dem Knick etwas zu weit raus, er musste „aufmachen“ (d.h. das Motorrad aufrichten, Speed herausnehmen) und über die Kerbs fahren. Ich nutzte natürlich diese Einladung und zog rasch an ihm vorbei. Durch unseren kleinen Zweikampf kam Clarissa wieder an uns heran und überholte mich auf der Start-Ziel-Geraden aus dem Windschatten heraus. Es waren noch zwei Runden zu fahren und ich wollte meinen Angriff in der letzten Runde im letzten Sektor setzten. Also fuhr ich ihr hinterher und studierte sie. In der letzten Runde nach dem Bergab-Stück wollte ich sie überholen, doch ich war nicht nah genug dran. Ich wählte in der vorletzten Kurve eine weitere Linie, um mehr Schwung mit auf das Zwischenstück zu nehmen. Das klappte auch und so quetschte ich mich in der letzten Kurve innen an ihr vorbei. Es war allerdings sehr knapp und so zuckte ich kurz am Gas, dadurch verlor ich an Schwung, den ich hier dringendst gebraucht hätte, denn es geht in der letzten Kurve sehr steil bergauf und so musste ich zurückstecken. Clarissa hatte anscheinend etwas mehr Schwung und kam dadurch besser den Berg hinauf. Da der Zielstrich am Sachsenring sehr früh kommt, konnte ich leider keinen Angriff mehr aus dem Windschatten starten und so musste ich mich mit dem 31. Rang zufrieden geben.
Alles in allem ein eher enttäuschendes Wochenende. Ich hatte mir mehr erhofft, denn der Sachsenring zählt zu meinen Lieblingsstrecken.
6. ADAC Junior Cup-Lauf am Schleizer Dreieck, 03.-05.08.2012
Am ersten August-Wochenende waren wir zu Gast auf dem Schleizer Dreieck in Thüringen, einer historischen 'Naturrennstrecke' – der einzigen dieser Art im Kalender der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM), in deren Rahmen wir starten.
Das obligatorische freie Training am Freitagnachmittag verlief bei sonnig warmen Wetter recht gut. Ich fand einen viel versprechenden Rhythmus und konnte sogar meine persönliche Bestzeit vom Vorjahr um zwei Sekunden unterbieten.
Im ersten Qualifying am Samstagmorgen war es noch leicht kühl, die Strecke hatte aber ordentlichen Grip. Ich brauchte ein wenig Zeit, um die Reifen warm zu fahren und Vertrauen zum Streckenbelag zu gewinnen. Letztlich hatte ich quasi „über Nacht“ noch einmal eine gute Sekunde gegenüber dem freien Training „gefunden“, unterbot meine Quali-Zeit von 2011 nun um immerhin drei Sekunden.
Zum zweiten Zeittraining stiegen dann die Temperaturen auf sommerliche 25 °C an. Bei diesen warmen Bedingungen baute ich schnell Vertrauen zu den Reifen auf, lies mich hier und da von ein paar schnelleren Fahrern ziehen und konnte mich nochmal um gut eine halbe Sekunde steigern. Schlussendlich platzierte ich mich für Sonntag auf dem 35. Rang.
Das Rennen fand am Sonntag Morgen bei angenehm kühlen Temperaturen satt. Der Startplatz schräg vor mir war frei, der Fahrer Kenny Leibold hatte nach der Einführungsrunde mit technischen Problemen zu kämpfen und musste aus der Boxengasse starten. Ich hatte wieder einen super Start, zog direkt durch den frei gebliebenen Startplatz hindurch, konnte einige Fahrer überholen und hielt auch im Getümmel der ersten und zweiten Kurve gut mit. Das Feld zog sich, wie immer, langsam auseinander. Ich war in einer schönen Fünfer-Gruppe, zusammen mit den Cup-Kollegen Tony Glöß, Robin Nickel, Christoph Gebhardt und Leon Langstädtler. Zu Beginn war Leon hinter mir: Ich spürte, wie er mir im Nacken saß und unbedingt an mir vorbei wollte. Dann überholte er mich in der zweiten Runde beim Anbremsen auf die erste Kurve nach Start-und-Ziel. Ich konnte einige Zeit gut dran bleiben, versuchte auch nochmal anzugreifen. Doch dann zogen die vier vor mir plötzlich an, ich konnte ihr Tempo nicht ganz mitgehen und musste „abreißen“ lassen. Durch ein paar Überholmanöver verlor die Gruppe ein wenig Zeit, ich kam teilweise wieder ein wenig an sie heran, konnte die Lücke aber nicht mehr schließen. Ein paar Runden später geriet dann Tony Glöß mit einem anderen Fahrer ausgangs der Schikane nach dem schnellen Streckenabschnitt „Seng“ aneinander, woraufhin beide stürzten. Also war ich wieder ein paar Plätze vorgerückt. Den Rest des Rennens fuhr ich dann relativ einsam. Bis mich zwei Runden vor Schluss Daniel Gebhardt und Hannes Soomer überholten. Daniel rutschte ausgangs derselben Schikane wie Runden zuvor Tony aus, er hing unter dem Motorrad fest. Hannes konnte nicht mehr ausweichen und fuhr über die gestürzte Maschine. Ich war ein paar Meter weiter dahinter und konnte einigen auf der Strecke liegenden Teilen gerade noch ausweichen. Daraufhin wurde das Rennen abgebrochen und aufgrund der verbleibenden Distanz von nur zwei Runden auch nicht mehr neu gestartet. Schlussendlich landete ich damit auf einem passablen 29. Rang.
Fazit: ein eher langweiliges Rennen, ohne wirkliche Zweikämpfe. Dafür aber ein schönes Wochenende ;-)
In dreieinhalb Wochen, Ende August/Anfang September, geht es dann wieder auf dem Sachsenring weiter, der zu meinen Lieblingsstrecken zählt.
5. ADAC Junior Cup-Lauf am Sachsenring (GP), 06.-07.07.2012
Vergangenes Wochenende durften wir im Rahmenprogramm der MotoGP (Motorrad-WM) auf dem Sachsenring fahren. Das Highlight der Saison und eine für uns Nachwuchsfahrer absolut tolle Veranstaltung, auch wenn das Wetter nicht immer so mitspielte. Aber der Sachsenring GP ohne ständig wechselnde Wetterverhältnisse wäre auch irgendwie kein „richtiger“ Grand Prix….
Aufgrund des engen Zeitplanes hatten wir kein freies Training wie von den IDM-Läufen gewohnt, sondern es ging sofort mit dem ersten Qualifying am Freitag nachmittag los. Es hatte schon fast den ganzen Tag geregnet und auch im Zeittraining war die Strecke noch nass. Aber Sachsenring im Regen kenne ich ja sehr gut; als ich 2009 das allererste Mal hier trainiert habe, goss es ebenfalls wie aus Eimern und ich war damals fast das einzige Motorrad auf der Strecke. Dieses Jahr waren etwa 40 Leute mehr unterwegs… Doch ich fand einen guten Rhythmus, lag zwischenzeitlich sogar mal auf Platz 17, und konnte mich bei langsam auftrocknenden Bedingungen für den 23. Rang qualifizieren.
Im zweiten Zeittraining, welches nur zwei Stunden später stattfand, regnete es dann um einiges heftiger. Aber da ich solche Wetterbedingungen liebe, das Rumrutschen und Sliden beim Anbremsen und durch die Kurve hindurch, hatte ich einen Riesenspaß. Meine Zeit vom ersten Quali konnte ich allerdings nicht mehr unterbieten. Ein paar Fahrer, die sich im ersten Zeittraining erst noch mit der nassen Strecke anfreunden mussten wurden etwas schneller und verdrängten mich somit auf den 27. Platz – was aber nicht allzu schlecht war, immerhin stand ich damit in der 9. Startreihe.
Für das Rennen am Samstag nachmittag hoffte ich auf Regen, doch der blieb leider aus ;-( Stattdessen war es trocken und angenehm warm. Das Rennen sollte über 15 Runden gehen. Mir gelang ein super Start, bei dem ich ein paar Fahrer überholen konnte, die zwei Reihen vor mir gestanden hatten, und war kurz vor der ersten Kurve schon fast im Mittelfeld. Für dieses Mal nahm ich mir vor, am Gas zu bleiben, „draufzuhalten“ und nicht zurückzustecken, ich wollte die erste Kurve nicht verhauen und mich zurückdrängen lassen. Doch dieser Plan ging leider schief. Als ich mitten im Getümmel in die erste Kurve einbiegen wollte, sah ich ein Vorderrad geradewegs auf meine rechte Seite zukommen. Millisekunden später spürte ich den Einschlag ins Motorrad und schon rutschte und purzelte ich dahin. Kenny Leibold (ja, genau der, gegen den ich letztes Jahr in Hockenheim noch den Zweikampf gewonnen habe, er damals als Gaststarter, in diesem Jahr regulärer Teilnehmer) hatte sich beim Anbremsen offenbar ein wenig verschätzt und räumte mich mit voller Wucht ab. Zum Glück nahmen wir keine anderen Fahrer mit. Ich stand so schnell ich konnte wieder auf und lief zu meiner „Kleinen“ (sie lief nicht mehr, kein Atemzug ;-), hob sie auf und wollte weiterfahren. Ein Streckenposten kam herbei, zeigte auf die verbogene rechte Fußrastenanlage und wollte mein Motorrad schon wegschieben. Doch ich bedeutete ihm und beharrte darauf, dass ich weiterfahren wollte. Also schwang ich mich auf meine Aprilia, ließ sie an und fuhr mit vor Wut angeschwollenem Hals davon, dem bereits weit enteilten Feld hinterher. Kenny konnte nicht weiterfahren. Beim Anbremsen auf die nächste Kurve bemerkte ich, dass mein rechter Lenkerstummel (mit Gasgriff und Vorderradbremse) komplett locker war. Ich war so sauer über den Sturz und wollte unbedingt noch aufholen. Und so fuhr ich trotz des etwas derangierten Zustands meiner Maschine relativ schnellen Rundenzeiten. Nach einigen Turns verlor der Motor meiner „Kleinen“ allerdings spürbar an Leistung, ich kam aus den Kurven, vor allem bergauf, nicht mehr richtig heraus und musste mit schleifender Kupplung nachhelfen. Aber ich wollte das Rennen unbedingt zu Ende bringen! Auf der Geraden hatte der Motor immer wieder Leistungsschübe und ich hatte schon Angst, die Zielflagge nicht mehr zu sehen. Doch ich redete mir und meiner Aprilia immer wieder gut zu, dass wir das Rennen gemeinsam überstehen werden. Als ich dann endlich die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, war ich heilfroh es geschafft zu haben, trotz der schwierigen Bedingungen.
Schlussendlich konnte ich, bedingt durch ein paar Stürze, auf dem 27. Platz durchs Ziel fahren. Meine Mechaniker stellten dann fest, dass der Motor völlig in Ordnung war: Die Leistungslöcher waren von dem verbogenen Fußbremshebel verursacht worden, dessen Ende knapp über der Hinterrad-Schwinge saß und von dieser beim Einfedern nach oben gedrückt wurde. Das aktivierte die Hinterradbremse und fühlte sich für mich wie ein Leistungsloch an…
Alles in allem ein eher enttäuschendes Rennen, denn ich hätte durch den guten Startplatz und meine Erfahrung auf dem Sachsenring sicher weiter vorne mitfahren können. Aber wir sind ja Ende August noch einmal dort. Zuvor geht es aber am ersten August Wochenende zum Schleizer Dreieck nach Thüringen.
4. ADAC Junior Cup-Lauf am Red-Bull-Ring/Österreich, 29.06.-01.07.2012
Vergangenes Wochenende waren wir zum 4. Rennen zum ADAC Junior Cup zu Gast am wunderschönen Red-Bull-Ring in der österreichischen Steiermark. Diese Rennstrecke, eine meiner Lieblingskurse, schmiegt sich malerisch in die bergige Landschaft ein – und es ist immer ein Traum, hier zu fahren. So auch dieses Jahr.
Das freie Training am Freitag verlief bei herrlichstem Sonnenschein aber nicht ohne Komplikationen. Da ich beim Start am Nürburgring vor zwei Wochen nicht so optimal weggekommen bin, bauten meine zwei Mechaniker, Papa und Michael, am Freitagmorgen eine neue Kupplung ein. Im Training hatte ich dann mit so starken Vibrationen zu kämpfen, dass mein rechter Fuß fasst „heiß lief“. Auch die vereinzelten Regentropfen, die zu Anfang vom Himmel fielen, kühlten nicht wirklich ;-). Ich musste früher als gewohnt schalten und die Vibrationen lenkten mich ein wenig vom Fahren ab, so dass ich zwei Sekunden über meiner Trainingsbestzeit vom letzten Jahr lag.
Am Samstagvormittag zum ersten Qualifying war es dann dermaßen warm, dass ich mich in meinen IXS-Unteranzug (danke an IXS, der Stoff ist super angenehm!) komplett mit kaltem Wasser aus dem Gartenschlauch abduschte. Klitschnass schlüpfte ich in meine Lederkombi und wurde während des Trainings wunderbar gekühlt. Meine Mechaniker hatten am Freitag die Kupplung nochmal überprüft und neu eingestellt, doch die Vibrationen waren immer noch da. Ich konnte mich zeitenmäßig zwar steigern, aber nur minimal. Sechs Minuten vor Schluss wurde das Qualifying dann wegen des schweren Sturzes einer Kollegin abgebrochen.
Für das zweite Zeittraining baute mein Team dann die alte, aber noch brauchbare Kupplung aus meinem Ersatzmotor ein, kontrollierte nochmals die Schrauben der Motorhalterung am Rahmen und zog sie fest. Damit waren die Vibrationen endlich eliminiert. Nachmittags wurde es noch heißer, doch dank meiner Unteranzug-Wasserkühlung war es für mich auszuhalten. Es lief sehr gut und ich konnte mich um weitere zwei Sekunden steigern. Somit durfte ich mich am Sonntag auf die 32. Startposition stellen.
Zum Rennen war es dann wieder sehr warm und ich stellte mich mit nassem Handtuch im Nacken und gekühltem Wasser auf meinen Startplatz. Dann ging es endlich los. Ich erwischte einen guten Start und konnte ein paar Konkurrenten überholen. In der ersten Kurve allerdings war ich zwischen einigen Kollegen wie in einem Sandwich eingeklemmt und musste (für den Moment) zurückstecken. Doch ich kam gut aus der Kurve raus und konnte aus dem Windschatten wieder zwei Plätze gut machen. Einen davon verlor ich allerdings beim Anbremsen auf die zweite Kurve wieder. Hinter mir waren noch einige Fahrer und vor mir waren noch mehr.
In den nächsten Runden zog sich das Feld immer weiter auseinander. Ich wollte den Anschluss zur Gruppe vor mir halten, doch sie waren ein bisserl zu schnell und ich musste abreißen lassen. Auf der Boxentafel zeigte mir mein Vater an, dass noch einige Fahrer hinter mir waren. Und so überholte mich einige Runden später dann Christoph Gebhardt beim Anbremsen auf die zweite Bergab-Linkskurve. Doch ich konnte mehr Schwung auf die kurze Gerade durchs Wäldchen mitnehmen und überholte ihn beim Anbremsen auf die vorletzte Kurve vor Start-Ziel. In der nächsten Runde kam wieder ein Überholmanöver von ihm. Ich hätte ihn zwar gleich zurücküberholen können, wollte ihn aber zunächst mal die 'Führungsarbeit' übernehmen lassen und seine Linie studieren. Ich konnte mit seinem Speed gut mithalten. Zwei Runden später allerdings überholte mich Patrick Eckert, ebenfalls beim Anbremsen. Durch seinen Angriff verlor ich Zeit und Abstand auf Gebhardt. Also überholte ich Patrick ein paar Kurven später wieder. Gebhardt war aber entwischt. Ich wollte aufholen, doch vergeblich. Er fuhr zu diesem Zeitpunkt einen Tick schnellere Rundenzeiten als ich. Also versuchte ich die restlichen Runden meine Position zu halten. Anfang der letzten Runde schlüpfte dann Eckert wieder an mir vorbei. Das konnte und wollte ich nicht auf mir sitzen lassen: In der schnellen Bergab-Links fuhr er eine enge Kampflinie, ich wählte ein weite schnellere Linie als er und konnte mit mehr Schwung auf die kurze Gerade herausbeschleunigen und ihn beim Anbremsen aus dem Windschatten überholen (an der selben Stelle wie vorher Gebhardt). Die zwei letzten Kurven fuhr ich dann Kampflinie, um ihm keine Chance mehr zum Überholen zu lassen. Der Strich kam recht früh und ich vor Eckert ins Ziel. Ein spannender und spaßiger Zweikampf, den ich auf Platz 28 liegend für mich entschied.
Ein super wunderschönes Wochenende, wettermäßig das schönste in dieser Saison!
Am kommenden Wochenende geht es schon weiter, dann fahren wir auf dem Sachsenring (ebenfalls eine meiner Lieblingsstrecken) bei den ganz großen – der MotoGP (WM). Das wird wieder ein Riesenspaß, vor über 200.000 Zuschauern „racen“ zu dürfen. Das Highlight der Saison!
3. ADAC Junior Cup-Lauf am Nürburgring, 15.-17.06.2012
Vergangenes Wochenende fand das dritte Rennen zum ADAC Junior Cup am Nürburgring in der Eifel statt.Im obligatorischen freien Training am Freitag war es für „eifelische“ Verhältnisse relativ warm und trocken. Ich fuhr mich ein wenig ein, suchte und fand meine Linien und Punkte vom vorherigen Jahr recht gut, blieb aber über meiner persönlichen Bestzeit vom letzten Jahr im Rennen.
Das erste Zeittraining am Samstag Vormittag war komplett nass. Ich fühlte mich pudelwohl, hatte Vertrauen zu der nassen Strecke und konnte mich von Runde zu Runde steigern. Es machte wahnsinnig Spaß, im Regen zu fahren und 'rumzurutschen'. Am Ende kam ein supertoller 19. Rang raus. Die Schlagzeile hätte lauten können: "Kathi Schwartz schneller als Rossi", wobei hier allerdings nicht der 9-fache italienische Weltmeister Valentino, sondern mein Schweizer Cup-Kollege Colin gemeint ist. Trotzdem ein nettes Wortspiel ;-) Bei diesem sagenhaften 19. Platz sollte es allerdings nicht bleiben. Denn im zweiten Qualifying am Nachmittag war es zwar anfangs leicht nass, doch trocknete der Asphalt zum Ende hin immer mehr auf. Alle Fahrer konnten sich daher (natürlich) steigern, auch ich. Dennoch wurde ich auf den 28. Rang verdrängt. Immerhin war ich bei diesen Mischverhältnissen beste Dame im Feld.
Nach dem super ersten Qualifying hatte ich Zuversicht fürs Rennen geschöpft, ich betete über Nacht für Regen, doch vergeblich. Am Sonntag Vormittag schien zum Rennen die Sonne, es war relativ warm und leider auch trocken. Trotzdem wollte ich so weit wie möglich nach vorne kommen. Nach einem kleinen Zusammenstoß in der Aufwärmrunde mit Dirk Fuhrmann (er kroch mir fast in den vorderen Teil der Verkleidung) verlor ich durch einen eher mäßigen Start (die Kupplung funktionierte nicht richtig, fürs nächste Rennen kommt eine neue rein) einige Plätze. Beim Anbremsen auf die erste Kurve konnte ich allerdings ein paar davon wieder gut machen. Nach einem kleinen 'Massensturz' in der vierten Kurve verlor ich letztlich aber an Abstand zur Spitze des Feldes. Ich versuchte zwar, wieder aufzuholen – doch vergeblich. Ein paar Kollegen waren noch hinter mir, so auch Dirk Fuhrmann. Er überholte mich in einer Kurvenpassage, doch da sein Motorrad auf der Geraden nicht richtig lief, ging ich auf der Start-Ziel-Geraden wieder an ihm vorbei. Dieses Spielchen ging fast drei Runden weiter, ehe er in die Box fuhr und sein Rennen somit beendete. Danach fuhr ich relativ einsam und ärgerte mich über meinen verhauenen Start.
Ich hatte mir vom Rennen zu viel erwartet, habe mir nach dem tollen ersten Zeittraining zu viel vorgenommen und selbst Druck gemacht, weshalb ich im Rennen wahrscheinlich zu verkrampft war und nicht richtig mit Spaß fahren konnte. Am Ende kam dann ein enttäuschender 30. Platz raus. Aber ich habe daraus gelernt und will versuchen, das nächste Rennen lockerer und mit weniger Erwartungen anzugehen. Das findet am letzten Juni Wochenende am Red-Bull-Ring in der Steiermark in Österreich statt.
Und nicht verpassen: am Freitag den 29.06. läuft um 16 Uhr auf Sport1 die Zusammenfassung aller IDM-Klassen sowie des ADAC Junior Cups, direkt nach dem Qualifikationstraining der MotoGP, in deren Rahmenprogramm wir dann am ersten Juli Wochenende auf auf dem Sachsenring beim GP Deutschland fahren dürfen.
2. ADAC Junior Cup-Lauf in der Motorsport Arena Oschersleben, 04.-06.05.2012
Am vergangenen Wochenende fand der 2. Lauf zum ADAC Junior Cup in der Motorsport Arena Oschersleben statt.Im obligatorischen freien Training am Freitagnachmittag war es für die sonst um diese Jahreszeit gewohnten Verhältnisse sehr warm. Die Reifen bauten relativ schnell Grip auf, ich fand meine Bremspunkte und Linien vom letzten Jahr gut wieder und konnte (zeitentechnisch) da anknüpfen, wo ich vor einem Jahr im Rennen aufgehört hatte.
Das erste Qualifying am Samstagmorgen war mehr nass als trocken. Über Nacht hatte es ziemlich heftig geregnet, aber die 'größeren' Klassen vor uns hatten die etwa ein bis zwei Meter breite Ideallinie ein wenig trocken gefahren. Ich fand mich bei diesen Mischverhältnissen gut zurecht und war nur knapp 5 Sekunden langsamer als im Trockenen. Teilweise wurde ich sogar auf Platz 26 – und damit teils vor einigen der sonst schnelleren Cup-Piloten - gelistet. Als es gegen Ende doch etwas mehr auftrocknete, wollte ich meine Zeit noch verbessern. Da ich aber relativ viel „Verkehr“ hatte, sprich: mit einigen Fahrern in einem Pulk unterwegs war und damit wenig frei fahren konnte, schaffte ich nur noch einen kleinen Sprung.
Das zweite Zeittraining am Nachmittag war nass. Es kam zwar von oben kein Regen mehr, als wir auf unsere Turns fuhren, doch die Strecke war noch komplett überschwemmt. Ich fuhr trotzdem raus, obwohl bei diesen Bedingungen keine Zeitenverbesserung mehr möglich war. Ich wollte ein bisschen 'Regenerfahrung' sammeln, da sich für den Rennsonntag Schauer angekündigt hatten. Also zählten die Zeiten vom ersten Qualifying und somit durfte ich mich auf die 34. Startposition stellen.
Bei trockenen, aber kalten Bedingungen erwischte ich am Sonntagmorgen einen passablen Start und konnte ein paar Kollegen überholen. In der ersten Runde hing ich hinter meinem Konkurrenten Leon Langstädtler fest: Ich sah, dass sich vor ihm eine kleine Gruppe gebildet hatte, die uns zu entwischen drohte. Am Ende der Gegengeraden zog ich dann beim Anbremsen an Leon vorbei. Ich wollte die Gruppe vor mir unbedingt wieder einholen und zog das Tempo an, dabei verlor ich Leon, der mir nicht mehr folgen konnte. Aufgrund dessen und dass die Gruppe vor mir ein wenig schneller fuhr als ich, hatte ich ein eher einsames Rennen, aber mit ein bisschen mehr Gesellschaft als in Lausitz. Im Ziel wurde ich dann auf einem guten 29. Platz abgewunken.
Jetzt ist erst einmal Rennpause, bevor es in fünf Wochen zum Nürburgring, einer meiner Lieblingsstrecken, geht.
1. ADAC Junior Cup-Lauf am EuroSpeedway Lausitz, 20.22.04.2012
Am vorletzten April-Wochenende fand das erste Rennen der ADAC Junior-Cup Saison 2012 am EuroSpeedway Lausitz statt.
Im freien Training am Freitagnachmittag war es etwas kühl, ich fand mich aber gut zurecht. Nach zwei Jahren Abstinenz auf dieser Strecke musste ich meine Anbrems-, Scheitel- und Beschleunigungspunkte sowie die Linien etwas gründlicher und länger suchen, was durch die extreme Breite und die vielen Bodenwellen nicht unbedingt einfacher wurde. Meine Mechaniker wechselten daraufhin das Gabelöl und stimmten das Fahrwerk etwas weicher ab.
Am Samstagmorgen, zum ersten Qualifying, war es immer noch kühl. Ich konnte aber auf meine am Tag zuvor hart erarbeitete Linienführung gut aufbauen und eine passable Zeit herausfahren.
Im zweiten Zeittraining am Nachmittag war es wesentlich wärmer. Ich hatte mehr Grip und konnte meine Zeit nochmals verbessern, sodass ich mich am Sonntag auf den 36. Startplatz stellen durfte.
Nach einem mäßigen Start überholten mich ein paar Kollegen aus der Reihe hinter mir. In der ersten Kurve wurde es wie immer eng, aber es kamen alle durch. Auf der Gegengeraden arbeitete ich mich an meinen Konkurrenten Tom Günther ran und wollte ihn beim Anbremsen auf die Schikane überholen. Doch als ich sah, dass in der Kurve drei oder vier Fahrer gestürzt waren und dort samt ihren Motorrädern lagen, steckte ich zurück. Was sich als gut erwies, denn ich konnte (aus meiner Sicht) noch knapp um einen gestürtzten Piloten herum fahren. Durch diesen Zwischenfall verlor ich Zeit auf die Gruppe vor mir. Ich konnte den Fahrer vor mir noch sehen und versuchte, ihn einzuholen. Doch da wir annähernd identische Rundenzeiten fuhren, blieb der Abstand mehr oder weniger gleich.
Schlussendlich kam ich als 32ste ins Ziel. Es war also ein eher einsames Rennen zum Saisonauftakt.
Beim nächsten Rennen läuft es bestimmt besser: Das findet am kommenden, ersten Maiwochenende in der Motorsport Arena Oschersleben statt.
Presse & Media:
Die Zusammenfassung aller Rennen gibts immer auf dmsb.tv (-> Motorradsport -> IDM -> Saison 2012)
Mein Renntagebuch auf der Acitve Woman Website!
Hier könnt ihr meine Rennberichte von 2011 runterladen!
Artikel aus dem Gemeindeblatt Höhenkirchen-Siegertsbrunn, August 2010!
Artikel aus dem Volksbanken Raiffeisenbanken Bonus-Heft, April 2010!